Vorwärtsgerichtetes Tragen
Richtig oder falsch?
Vorwärtsgerichtetes Tragen begegnet uns in unserem Beratungsalltag immer wieder.
Meist ist es verbunden mit dem Gedanken, dass das Kind mehr sehen soll oder möchte.
Für einen tollen Rundumblick muss ein Kind allerdings gar nicht vorwärtsgerichtet getragen werden.
Die gleiche Sichtweise, wie wir als Eltern, bekommt ein Kind auch, wenn es statt vor dem Bauch auf der Hüfte oder hoch auf dem Rücken getragen wird.
Meist geht das auch ohne große Probleme mit der bereits vorhandenen #Tragehilfe oder dem #Tragetuch.
Wie das im einzelnen funktioniert, zeigen wir euch gerne und üben das natürlich auch mit euch.
Warum wir in unseren Beratungen von vorwärtsgerichtetem Tragen abraten:
- die Ergonomie entspricht nicht den Bedürfnissen eures Kindes. Der Rücken eures Kindes kann sich nicht runden, der Kopf kann, insbesondere wenn euer Kind eingeschlafen ist, nicht gestützt werden und eine Anhock-Spreizstellung ist nicht immer möglich.
- euer Kind ist relativ schutzlos sämtlichen einwirkenden Reizen ausgeliefert. Jeder kennt es von seinem Kind: fühlt es sich unwohl oder überfordert, „verstecken“ sie ihr Gesicht an unserer Schulter. Beim vorwärtsgerichtetem Tragen hat euer Kind leider gar keine Möglichkeit dazu.
- euer Kind kann nicht mit euch kommunizieren. Gerade wenn die Sprache noch nicht so ausgebildet ist, kommuniziert ihr mit eurem Kind viel über Mimik oder Gestik. Dies ist beim vorwärtsgerichtetem Tragen leider nicht möglich
- die „Aussicht“ beim vorwärtsgerichtetem Tragen ist häufig alles andere als sehr reizvoll. Euer Kind würde in unserer „Erwachsenenwelt“ eigentlich nur anderen Erwachsenen vor den Oberkörper oder Rücken schauen, denn es befindet sich ja nicht auf „Augenhöhe“
Wir beraten euch gerne, was für euch und euer Kind eine gute Alternative zum vorwärtsgerichtetem Tragen sein kann.